Mein erster Zu-Fuss-Camino

Mein erster Zu-Fuss-Camino

Nachdem 2013 2 Caminos per Fahrrad erobert wurden: Via de la Plata und Porto-Spain, hab ich nun vor, es mal klassisch auf Schusters Rappen zu versuchen. Und weil ich den Camino del Norte nur zwischen Santiago und Bilbao einigermassen kenne, fange ich diesmal ganz vorschriftsmäßig in Irun an. Abflug ist am 8.9. ab Stuttgart nach Bilbao, dann per Linienbus vom Flughafen zum Termibus (Busbahnhof Bilbao) und weiter per Alsa-Bus nach Irun. Die Herberge dort ist keine 5 Minuten vom Busbahnhof entfernt – sollte sich also leicht finden lassen. Am Dienstag 9.9. geht’s dann richtig auf die Piste: über den Jaizkibel nach SanSebastian bzw. Donostia, das sollten ca. 28km und 800 Höhenmeter sein.


Vorbereitungen

Was man alles für so einen Camino braucht, kaum zu glauben, hier nur dasWichtigste:

  • Flug- und Bustickets, Geld, Karten: Ausweis, EC, Kredit, Krankenkasse, Bahn, Kopie von Ausweis und Buchungsnummern der Flüge
  • Wander-Sandalen als 2. Paar Schuhe, T-Shirts, Badehose, Handtuch, Fleece-Jacke, RegenCape, Socken, Unterwäsche, Zivil-Kleider für abends
  • Waschzeug, Handtuch, Waschmittel für die Klamotten
    Blasenpflaster, Leukoplast, Desinfektionsmittel, Schere, Tempos, Sonnencreme
  • Foto, Handy, Rasierer mit Kabeln und Ladegeräten, Taschenlampe
    Rucksackhülle für den Transport im Flieger, Tasche als Handgepäck

Und alles zusammen plus eine Minimal-Ration an Essen sowie 1 bis 2 Liter Wasser sollte möglichst nicht mehr als 11kg wiegen. Manche Ratgeber sagen sogar: nicht mehr als 10% vom eigenen Körpergewicht, das wären bei mir 7,2 kg – halte ich fast für unmöglich. Oder sollte ich mir schnell noch 40kg anfuttern… ?

Das erste Mal auf der Waage: 10,5 kg mit 1l Wasser –  gar nicht so schlecht, es wird wohl noch ein knappes Kilo dazukommen: Tages-Verpflegung, mehr Wasser etc.


Die letzten Tage vor der Abreise sind reichlich voll gepackt:

  • Fr: normaler Arbeitstag
  • Sa: Bibelstudientag in der Schweiz, zum ersten Mal in einer neuen Halle… spannend
  • So: Morgens Gottesdienst, nachmittags Bibelklasse, abends Vortrag bearbeiten und ins Web stellen
    restliche Sachen einpacken, kl. Tasche als Handgepäck suchen, Rucksackhülle vorbereiten,
    Blog-Password ändern, Link hinzufügen, Wecker auf 5:30 stellen, schlafen.

Gexto bei Bilbao

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Puente Colgante

Hier sollte ich nach 5 bis 6 Tagen wieder sein und mich dann wieder ganz zu Hause fühlen wie im April 2013 per Fahrrad. Das Industriegebiet von Bilbao am Ortsausgang Richtung Gexto, kann man … nicht gerade als sehenswert ansehen. Vermutlich werde ich mir die rund 7km per U/S-Bahn ersparen und nach Gexto fahren.

An der Fluß-Küste entlang kommt man früher oder später zur Puente Colgante, die Brücke, die hinüber nach Portugalete auf die anderen Seite der Bucht bzw. des Rio führt. Dort die Stadt hinauf sollte man bei einem großen Kreisel auf diese Rad-Autobahn stoßen, die gleichzeitig der Camino ist, der erst ein wenig bergauf, danach hinunter nach Probena an einen wunderbaren Strand führt.

Anreise (geplant)

am Montag 8.9. geht’s los:

  • per Auto zum Bahnhof nach Rottweil
  • Zug zum Stuttgarter Flughafen
  • Flieger nach Bilbao
  • Flughafenbus zum Busbahnhof Bilbao Termibus
  • Fernbus Bilbao – Irun
  • zu Fuß in die erste Albergue, die staatliche von Irun

Wenn alles gut geht, sollte ich gegen 18:00 in Irun ankommen. Die Herberge ist nicht weit vom Busbahnhof entfernt. Dann lässt sich hoffentlich noch ein nettes Restaurant fürs erste spanische Abendessen finden, damit es gestärkt am Dienstag Morgen auf die echte Piste gehen kann: über den Jaizkibel nach Donostia solltes es 28km bei 800Hm sein. Theoretisch wäre es auch möglich, diese erste Etappe bis nach Zumaia zu verlängern, aber es spricht einiges dagegen:

  • Donostia/San Sebastian ist ein schönes Fleckchen, es gibt da ein Gericht, das man unbedingt probierten sollte – den Namen hab ich allerdings vergessen – sollte sich vor Ort aber klären lassen.
  • Das ergäbe eine Etappe mit 38km und 1250Hm, für den ersten Tag vielleicht doch etwas viel, oder ?
  • Die nächste Etappe wäre dann entweder extrem kurz: Zumaia – Zarautz oder wieder 35km mit 900Hm

Ob ich das meinen Füssen gleich zu Beginn antun soll – mal sehen, wie ich am Dienstag aus dem Bett komme und wie es mir in Donostia geht.

Anreise (Realitaet)

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Anflug auf Bilbao

… hat sich in diesem Fall bestens an den Plan gehalten:
entgegen meinen Befuerchtungen musste ich sogar noch ueber 1 Stunde auf meinen Bus nach Irun warten. Das Finden der Albergue hat dafuer deutlich laenger gedauert als angenommen: hatte auf der falschen Seite der Gleise gesucht, so aber gleich noch einen ausgedehnten Stadtrundgang gehabt.

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Aus dem Bus auf der Fahrt nach Irun

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Die erste Albuerge (staatlich) in Irun

Das erste Abendessen war nicht wirklich der Rede wert und ist den spanischen Gepflogenheiten zum Opfer gefallen: Die Herberge schliesst um 22Uhr, zu Essen bekommt man aber kaum etwas vor 21 Uhr und man muss  dann auch oft noch recht lange warten – also blieb es bei ein paar Tapas – auch gut.

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